Von der Idee zum Geschäft:
8 (grafische) Must-haves für deine Sichtbarkeit
von Ladina Gisep Bachmann
Du hast eine tolle Idee und baust dein eigenes Geschäft auf.
Setze deine Fokus bereits zu Beginn in eine solide grafische und technische Basis. So kannst du künftig alles rund um deinen Geschäftsauftritt nur noch aus dem Hut zaubern.
Diese 8 wichtigen Elemente helfen dir dabei:
1. Du brauchst ein Logo
Du weisst schon: Das Logo, eine Grafik, ein Schriftzug. Das, womit man dich und dein Geschäft wiedererkennt. Dieses kleine Ding – oder grosse Ding, wenn es auf einem Banner quer über der Strasse hängt -, mit dem du dich identifizierst.
Das Logo widerspiegelt dich, dein Geschäft. Es präsentiert dich nach aussen und zeigt den anderen auf eine sehr eigene und schnelle Art, wer du bist und was du kannst.
Es ist eine Art Versprechen, das du deinen Kundinnen und Kunden gibst. Und es ist wahrscheinlich das, was dir am besten hilft, deine Kompetenz zu übermitteln und das Vertrauen deiner künftigen Kundschaft zu gewinnen.
Dein Logo begleitet dich im Idealfall den Rest deines Lebens. Also lohnt es sich, dich damit auseinander zu setzen.
Mit dem Logo ist es wahrscheinlich ein wenig wie mit der Liebe auf den ersten Blick: Wenn es passt, dann ist es für immer!
2. Mach dir Gedanken über deine Farben
Bereits für dein Logo hast du dich mit den Farben auseinandergesetzt. Und du weisst, dass dich diese Farben für viele Jahre begleiten werden. Nimm dir Zeit, dich ein wenig in der Farbenwelt zu vertiefen.
Warum setzt du Farben ein?
- Farben vermitteln vieles, was Worte nicht ausdrücken können
- Dein Logo hebt sich ab. Ob in Farbe oder Schwarz oder Weiss.
- Überschriften stechen heraus
- Du setzte damit Kontraste und Akzente
Was bedeuten einzelne Farben?
Farben wecken Emotionen, vermitteln Kompetenz oder zeigen sich aggressiv. Farben haben verschiedene Wirkungen. Sie kommunizieren wortlos.
Häufig wählt man intuitiv die Farben aus, die zur Person passen oder die deine Dienstleistung unterstreichen. Möchtest du trotzdem mehr über Farben wissen, findest du gute Informationen rund um die Bedeutung der Farben im Netz. So zum Beispiel:
www.designerinaction.de/design-wissen/bedeutung-farben/
www.farbtonkarte.de/category/farbwirkung/
Farben im Druck, auf der Website oder auf einer Blache
Ein wichtiges Thema sind Farben auf verschiedenen Materialien oder Bildschirmen. Das Rot wirkt auf dem Monitor anders als ausgedruckt auf einem Blatt Papier. Auf einer Blache leuchten Farben anders als auf einer Visitenkarte.
Du kannst dir vorstellen, dass matte oder glänzende Oberflächen Farben unterschiedlich wiedergeben.
Und wenn es richtig schön sein soll, ist die Unterstützung eines Profis ratsam.
Behalte einfach im Hinterkopf: Jede Farbe wirkt auf jeder Oberfläche anders.
"Farben sind Illusion – ich denke fabig". Das sagte schon Frank Dommenz, Malermeister und Illustrator. Und ich schliesse mich da gerne an. Die Farbenwelt ist wunderschönleuchtend.
3. Finde heraus, welche Schrift zu dir passt
Jetzt geht es darum, eine Schrift zu finden, die du in deiner Korrespondenz und auf deiner Website – einfach überall - einsetzen kannst. Nämlich die Schrift für die Überschriften und / oder die Schrift für den Text.
Wichtige Punkte bei der Schriftwahl:
- Die Schrift soll zum Logo passen
- Die Schrift soll das "Feeling" deines Geschäfts weitergeben
Deine Texte sollen gut lesbar sein - Gleiche Schrift überall: Auf der Website, im Brief oder in deinen Inseraten
Achte darauf, ob die gewählte Schrift kostenlos ist oder ob es Lizenzbestimmungen dazu gibt
Serifen oder serifenlos?
Eine Serife sind die kleinen Füsschen am Ende eines Buchstabens. Diese können schlicht oder verschnörkelt sein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Häufig werden diese Schriften bei Zeitungen eingesetzt. Sie unterstützen den Lesefluss und vermitteln eine seriöse Distanziertheit, die durchaus erwünscht sein kann.
Wenn eine Schriftart keine Serifen hat, dann wirkt sie gradliniger, moderner. Grad auch auf Websites findet man häufig serifenlose Schriftarten. Der Text wird klar dargestellt und kann schnell erfasst werden.
Und um es noch spannender zu machen: Ja, die Kombination dieser beiden Schriftarten macht häufig das gewisse Etwas aus. Titel und Fliesstext, Slogans oder andere Eye-Catcher werden damit hervorgehoben.
Wo findest du Schriften?
Aus den unzähligen Portalen für (Gratis-)Schriften picke ich dir zwei heraus:
fonts.google.com
Möchtest du kostenlose Schriften verwenden? Dann suche bei Google Fonts deine Lieblingsschrift. Diese Schriftschnitte kannst du auf dem Computer installieren. Sie können auch für die Website eingesetzt werden (Achtung: Datenschutz beachten!). Mehr dazu in einem späteren Blogpost.
Gut vorbereitet sein ist die halbe Miete. Denn glaube mir, da du jetzt Farben und Schriften definiert hast, sparst du dir in den kommenden Monaten und Jahren sehr viel Zeit und Nerven.
4. Verteile Visitenkarten
Mit Visitenkarten kannst du an Zusammenkünften dein Geschäft einfach vorstellen. Eine kleine Plauderei, vielleicht sogar ein Gespräch über genau dein Business-Thema. Und schon kannst du eine Visitenkarte zücken und deinem Gesprächspartner abgeben.
Ich bin der Meinung, dass du sogar in unseren digitalen Zeiten – oder genau deswegen – mit einer schön gestalteten Visitenkarte punktest!
Standardformat 85x55mm? Warum nicht einmal ein anderes Format wählen? Mut haben und Auffallen. Ziehe deinen Stil durch.
5. Briefpapier & Co
Je nach Geschäft macht es Sinn, die Briefschaften zu erweitern:
- Briefpapier
- Couvert
- Kleber
- Inserate
- PDF-Vorlagen
- Word-Vorlagen
- und andere Dokumente
Vielleicht verschickst du Offerten und Rechnungen per Mail. So brauchst du kein klassisches Briefpapier. Achte darauf, dass auch die digitalen Vorlagen gut vorbereitet sind. Du möchtest ja mit deinem „Auftritt aus einem Guss” punkten und dich als seriöses Unternehmen präsentieren.
Ob du Vorlagen in Word, Excel oder in deiner Branchenlösung gestaltest, hängt von deinem Arbeitsablauf ab. Auf alle Fälle ist es wichtig, daran zu denken.
Herzlichen Glückwunsch! Dein Geschäftsauftritt ist definiert. Mit diesen Arbeiten hast du dir einen guten Grundstein für künftige Arbeiten gelegt. Denn jetzt kannst du alles nur noch aus dem Hut zaubern. Cool und professionell auftreten ist jetzt daily business!
6. Wie findet man dich im Internet?
Jetzt geht es darum, deinen Internet-Auftritt (Website) anzupacken. Du kennst es ja selber – man googelt schnell um eine Idee, eine Anschrift, ein Angebot zu finden. Und da möchtest du natürlich gefunden werden. Und einen guten Eindruck hinterlassen!
Du möchtest im Internet gefunden werden und mit deiner Website werben. So klappt es!
Finde deine URL (Domain)
Beginne damit, dir eine URL (Domain, Domäne, Website-Name, www-Adresse – es gibt so viele Ausdrücke dafür) zu überlegen. Natürlich macht es Sinn, wenn dein Business darin abgezeichnet wird:
- Dein Geschäftsname ist noch frei? Na dann!
- Baust du dein Unternehmen auf deinem Namen auf?
- Möchtest du in der URL schon zeigen, was du tust?
- Mit oder ohne Strich dazwischen – das ist eine gute Überlegung. (Sichere dir am besten beide Schreibweisen. So gibt es später keine Verwechslung im Internet und niemand kann dir etwas wegschnappen.)
Ein Domainname kostet rund Fr. 15.- und reisst somit kein grosses Loch in deine jährlichen Ausgaben.
Reserviere deine URL bei einem Registrar
Welche Anbieter du in der Schweiz findest, zeige ich dir hier: www.nic.ch/de/registrars
Wir denken lokal. Alles, was rund um uns herum wächst und arbeitet wird – natürlich vorausgesetzt die Qualität stimmt – von uns gekauft und unterstützt.
So arbeiten wir gerne als Partner mit der Churer Hosting-Firma exigo zusammen. Die Leistungen sind kompetent und Fragen werden zackig beantwortet. Genau das mögen wir.
Der Registrar ist oft auch ein Hostinganbieter. Es macht Sinn, einen Ansprechpartner für alles zu haben.
Der Registrar ist oft auch ein Hostinganbieter. Es macht Sinn, einen Ansprechpartner für alles zu haben.
7. Das Hosting: Das Zuhause für dein Online-Business
Alle reden darüber – aber du weisst nicht wirklich, was ein Hosting ist? Ich erkläre es dir.
Was ist ein Hosting? Was macht ein Hoster?
Ein Hoster ist ein Anbieter, der grosse Server (Computer) zur Verfügung stellt. Dort drauf wird deine Website gehostet (gespeichert). Diesen Platz zahlst du üblicherweise jährlich im Voraus.
Mit diesem Hosting stellst du deine Website der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Was ist bei einem Hostinganbieter zu beachten?
Wie überall gibt es verschiedene Qualitäten, Preise und Angebote. Leg dein Augenmerk auf:
- Schnelle Ladezeiten
- Qualität des Angebots
- Standorte der Server (Wichtig für Datenschutz und einfach nur, wenn du "buy local" bevorzugst)
Möchtest du einmal einen Hoster im Vorfeld anrufen und ein paar Fragen stellen? Und das vielleicht an zwei verschiedenen Tagen? Teste doch den Support dann, wenn du ihn noch nicht brauchst.
Denn glaube mir: kompetente und freundliche Antworten bekommt man nicht von jedem Anbieter.
8. Gestalte deine Website (Homepage)
Die eigene Website zu betreiben ist unerlässlich. Sie ist praktisch, sieht cool aus und repräsentiert dich und dein Geschäft so, wie du es möchtest. Die Kunden werden angelockt und können sich ein Bild von deinem Angebot machen.
Die Website sollte immer à jour sein. Neue Einträge sind wichtig und die Fotos sollen zum Thema passen. Die Fantasie soll am besten gar nie ausgehen. Content wird aus dem Ärmel geschüttelt und auf dem Smartphone soll sie eine gute Falle machen.
Ja. Genau so. Und nicht anders.
Und dann kommt der Alltag. Das leere Blatt liegt vor dir. Die Zeit, Fotos zu bearbeiten findest du nicht. News gäbe es zu Hauf, aber das Telefon klingelt ständig und deine Kunden warten auf dich. (Wenn das so ist, dann hüpfe direkt zu diesem Punkt: Technik ist nicht dein Ding? Dann source out.)
Zum Glück hast du eine Wahl!
Möglichkeiten, deine Website erstellen (zu lassen)
- Suche dir einen Anbieter wie WIX oder Jimdo, der dir fertige Vorlagen zur Verfügung stellt. Klicke dich durch, stelle zusammen, ergänze deinen Inhalt. Fertig.
- Suche einen Website-Generator eines Hostinganbieters (Ach ja, darüber müssen wir dann auch noch sprechen) oder ein HomepageTool eines anderen grossen Anbieters - und erstelle die Website damit. Sie wird nicht individuell und perfekt, aber vielleicht reicht es dir für den Anfang?
- What you see is what you get – so heisst das Zauberwort
Erstelle deine Website mit einem WYSIWYG-Editor. Das sind Baukasten-Systeme, mit denen du dir deine Website zusammenstellen kannst. Vorgefertigte Tools, Schritt für Schritt zusammengefügt.
Es gibt verschiedene Anbieter solcher Tools. Eine kleine Übersicht findest du zum Beispiel bei Computerbild - Wähle ein CMS aus und knie die ich HTML und CSS, lerne Codes auswendig und erachte dies alles als Erlebnis und im-Leben-weiterbringend. Kann auch ein Weg sein, der deinen Abenteuerhunger stillt!
Technik ist nicht dein Ding? Dann source out.
Schaue dich nach einer professionellen Hilfe um, die dich in diesem Projekt unterstützt und zu der du deinen guten Draht hast. Denn ihr werdet viel Zeit miteinander verbringen. Und der Vorteil ist, dass du ein solides Gerüst bekommst und anschliessend die fertiggestellte Website weiterführen kannst.
Deine Website: packe sie an
Jetzt packst du deine Inhalte in einen visuellen Rahmen. Halte dich ein ein strukturiertes Vorgehen. Das hilft dir, dich nicht zu verirren.
- Erstelle eine Struktur:
Wie heissen deine Navigationspunkte?
Welche Angebote packst du wo rein?
Wie sollen deine Kunden Kontakt zu dir aufnehmen? - Gestalte dein Layout:
Wie setzt du die Farben auf deiner Website ein?
Wie setzt du Akzente und Highlights?
Wie soll der visuelle Rahmen für deine Infos aussehen - Installiere dein CMS:
Nimm die notwendigen Installationen vor
Erledige doch grad alle allgemeinen Einstellungen zu Beginn. Dann geht nichts vergessen
Erstelle das Grundgerüst deiner Website
Setze die grundlegenden Bausteine
Fülle deine Inhalte ab
Wenn du dich für ein Outsourcing entschieden hast, dann wirst du in diesen Punkten sicher perfekt unterstützt!
You never have a second chance to make the first impression. (Du hast keine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen). Und grad auch im anonymen Internet ist dieser Spruch treffend. Also, vermasseln wir es nicht!
Jetzt bist du einen langen Weg gegangen! Dein Geschäft wartet darauf, in die grosse weite Welt entlassen zu werden. Und sicher bist du stolz wie ein Pfau, dass du es geschafft hast.
Wenn du immer in der gleichen Optik auftrittst, bist du auf längere Zeit sichtbarer für deine künftigen Kunden. Sie werden dein Logo immer wieder sehen, dich in deinem Zeitungsinserat wiedererkennen. Und sie werden Vertrauen in dich bekommen, weil du seriös daher kommst.
Und genau so soll es doch sein, nicht?
Ladina Gisep Bachmann
Für kreatives Mitdenken, Websites und Projektmithilfe in grafischen und praktischen Bereichen.
Vielfalt ist meine Leidenschaft.
Beat Bachmann
IT-Projekte stemmen, beraten, planen - und immer zur Stelle sein, wenn Hilfe gebraucht wird.
Für den Kunden, für das Projekt.
Kommentare
Kommentar von Luzia |
Vielen Dank für den helfenden Beitrag.
Ich bin zurzeit grad in dieser Phase des "ersten Schritts" und habe so eine gute, klar verständlich beschriebene Übersicht bekommen.
Gerne melde ich mich in den kommenden Wochen, damit ich weitere Tips von Ihnen erhalte.
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